Verein bietet Schießstand beim Dorfjubiläum an – Internationale Erfolge in der Bogensparte
Der Schützenverein Böddiger (SV) wurde 1973 gegründet – somit hatte der Verein vergangenes Jahr eigentlich sein 50-Jähriges. Doch das konnte aus privaten und gesundheitlichen Gründen nicht gefeiert werden, wie Vorsitzende Carolin Landesfeind berichtet. Deshalb wird das Jubiläum dieses Jahr mit der 950-Jahr-Feier in Böddiger nachgeholt.
Der Verein bietet an dem Festwochenende am Samstag, 31. August Schießen für Jedermann an. Ab 16 Uhr können sich Besucher jeden Alters an der Lichtpistole und dem Lichtgewehr probieren.
Wir blicken vor dem Fest auf die Historie des Schützenvereins zurück.
Die Gründung
Zwölf Männer legten den Grundstein für den SV Böddiger: Gerhard Beck, Werner Grabowsky, Heinrich Griesel, Friedhelm Kaufmann, Erich und Fritz Landesfeind, Gerald Lange, Ernst Pollmer, Ernst Schulz, Herbert und Volker Siebert sowie Gerhard Steller. Grabowsky wurde erster Vorsitzender und blieb das für zehn Jahre, heißt es in der Chronik zu 950 Jahre Böddiger. Dann wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum Ende des Gründungsjahres 1973 hatte der Verein bereits 50 Mitglieder. Heute zählt der Verein mehr als 200 Mitglieder und ist schon lange kein reiner Männerverein mehr. Die Mitglieder kommen mittlerweile nicht nur aus Böddiger, sondern beispielsweise auch aus Kassel.
Das Vereinshaus
Weil der Verein immer weiter wuchs, kam ab 1980 vermehrt der Gedanke auf, ein Vereinshaus zu bauen. Es dauert bis 1984, dann kaufte der SV das Raiffeisen-Lagerhaus am Ortseingang für 24 000 Deutsche Mark. Der Verein verpflichtete sich aber auch, 40 000 Mark Eigenleistung zu investieren.
Der damalige Vorsitzende Ernst Schulz mobilisierte das Dorf, um Arbeitskraft und Materialien für die Bauarbeiten zu organisieren. 2000 Arbeitsstunden flossen in das Herrichten des heruntergekommenen Lagerhauses, um daraus das heutige Vereinshaus zu machen.
Die Medaillen
Luftgewehr, Luftpistole, Sportpistole und Bogenschießen sind die Sparten des Vereins. Bogenschießen gibt es seit 26 Jahren. Waren viele Jahre die Pistolenschützen die erfolgreichste Sparte, übernahmen ab der Jahrtausendwende die Bogenschützen diesen Platz, heißt es in der Chronik weiter. So vertraten unter anderem Dorith und Carolin Landesfeind den Verein bei Europa- und Weltmeisterschaften im Bogenschießen. Mehrere nationale und internationale Medaillen haben Mitglieder des SV bei Wettkämpfen gewonnen, beispielsweise bei Weltmeisterschaften.
Die Jugendarbeit
Heute stellt der Verein mit seiner Jugendarbeit eine tragende Säule für die Dorfgemeinschaft dar. Auch dabei kommt das Bogenschießen zum Tragen: „Das ist attraktiver für die Jugend“, sagt Carolin Landesfeind. „Und schießen darf man erst ab zwölf Jahren, da haben die meisten Kinder schon ihre Hobbys gefunden.“ Mit dem Bogen könne je nach Körpergröße schon im frühen Schulalter begonnen werden.
Auch künftig rechnet der Verein mit weiteren Teilnahmen an internationalen Wettbewerben.
Quellenangabe: Melsunger Allgemeine vom 27.08.2024, Seite 9